Longieren

Wichtige Grundlagen und praktisches Wissen

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In diesem Blogbeitrag geht es ums Thema Longieren. Du begeisterst dich für Pferde und Reiten und möchtest dein Wissen ausbauen? Dann ist dieser Beitrag richtig für dich. Du findest hier einen einfachen, aber interessanten Einstieg ins Thema Longieren, nützliche Tipps und alle wichtigen Grundlagen.

Mach es dir gemütlich und los geht’s!

Was ist Longieren und wozu dient es?

Longieren bedeutet viel mehr, als das Pferd einfach nur an einer Longe um sich herum laufen zu lassen. Das Longieren eines Pferdes kann viele Funktionen haben, es geht aber vor allem um die Gymnastizierunges Pferdes. Ein Pferd zu longieren hat den Vorteil, dass man sein Pferd vom Boden aus beim Laufen beobachten kann. So kann man auf Dinge achten, die man beim Reiten nicht sehen kann. Daher dient das Longieren unter anderem dazu, Taktunreinheiten oder Lahmen zu erkennen.

Des Weiteren longieren manche ihre Pferde vor dem Reiten nur kurz ab, damit diese etwas „Dampf ablassen können“. Andere lassen ihre Pferde an der Longe nur etwas laufen, um ihnen Bewegung zu verschaffen, wenn die Zeit aufgrund von Alltagsverpflichtungen einmal knapp ist. Wieder andere longieren ihre Pferde mehrmals wöchentlich mit verschiedenen Hilfsmitteln, als Ausgleich zum Reiten. Ein weiterer Grund zum Longieren ist das Antrainieren junger Pferde.

Du möchtest es auch einmal mit dem Longieren ausprobieren oder hast schon angefangen und fragst dich, ob du alles richtig machst? Wir haben ein paar Grundlegende Tipps für dich.

Wie longiere ich richtig?

Bevor du mit dem Longieren beginnst, solltest du dein Pferd richtig aufgewärmt haben, es also zuerst im Schritt bewegen. Falls du Hilfsmittel, wie beispielsweise Ausbinder benutzen möchtest, sollte das Pferd vor und nach der Arbeit mit den Ausbindern zusätzlich 5-10 Minuten ohne diese traben und galoppieren dürfen. Auf jeden Fall solltest du genügend Zeit einplanen. Für das Aufwärmen solltest du 10-15 Minuten einplanen. 30-40 Minuten können für die Trab- und Galopparbeit eingerechnet werden. Anschließend brauchst du noch etwa 10-15 Minuten zum Trockenführen.

Auch bei der Führung der Longe gibt es ein paar Dinge zu beachten. Die Longe sollte am inneren Gebissring befestigt werden. Beim Handwechsel muss diese daher mitgewechselt werden. Hierfür gibt es allerdings auch Hilfsmittel wie die Longierbrille, die das Wechseln vereinfachen. Die Länge und Führung der Longe kann variiert werden – so schaffst du auch etwas Abwechslung für das Pferd.

Wenn beim Longieren die Gymnastizierung des Pferdes im Vordergrund steht, gibt es verschiedene Hilfsmittel, die man einsetzen kann – wie beispielsweise die Longierhilfe oder den Longiergurt mit Ausbindern. Diese Hilfsmittel fördern vor allem das Aufwölben des Pferderückens, da sie das Pferd dazu bringen, in der richtigen Haltung zu laufen. Wenn man den Takt seines Pferdes verbessern möchte hat man die Möglichkeit mit Trab- und Galoppstangen oder Cavalettis zu arbeiten. Diese werden in den richtigen Abständen in einer fächerform auf den Longierzirkel gestellt. Es sollten jedoch nicht mehr als 3-4 Stangen hintereinander gelegt werden.

Wichtig ist, dass du dich immer über den richtigen Einsatz von Hilfsmitteln informierst.

Um die Losgelassenheit des Pferdes zu fördern, kann mit vielen Übergängen gearbeitet werden. Für den Anfang solltest du mit einfacheren Schritt-Trab-Übergängen oder Trab-Galopp-Übergängen beginnen, um das Pferd nicht gleich zu überfordern. Dabei ist es jedoch wichtig, dass diese Übergänge sauber sind und dann passieren, wenn du sie verlangst. Wenn diese Übergänge sicher sind, kannst du mit Schritt-Galopp-Übergängen beginnen.

Alle diese Hilfsmittel und Übungen helfen nicht nur, das Pferd zu gymnastizieren, sondern bringen Abwechslung ins Training und machen im besten Fall auch noch Pferd und Reiter Spaß. Zudem können diese Übungen auch helfen, die Rittigkeit des Pferdes zu verbessern.

Was muss beachtet werden und was kann ich falsch machen?

Beim Longieren gibt es viele Dinge, die zu beachten sind und falsch gemacht werden können. Wenn dich unser Artikel also dazu motiviert hat, es einmal mit dem Longieren auszuprobieren, frag am besten jemanden, ob er dir ein paar anfängliche Hilfestellungen geben kann. An deinem Stall gibt es sicher jemanden, der schon Erfahrung mit dem Longieren hat. Trotzdem wollen wir dir natürlich ein paar Tipps geben.

Es ist vor allem wichtig, dass du das Pferd gut aufwärmst, da bei zu wenig Aufwärmzeit Folgeschäden (z.B. Sehnenschäden) auftreten können. Die Longe sollte außerdem nicht zu lang geführt werden, da so die Einwirkung (das Eingreifen des Reiters) schwieriger ist, jedoch sollte sie auch nicht zu kurz geführt werden, da das Pferd so auf zu kleinen Kreisen läuft, was schädlich für die Gelenke ist. Wenn du dein Pferd ausbinden möchtest, gibt es auch da einiges zu beachten. Die Ausbinder sollten auf keinen Fall zu kurz verschnallt werden, da das Pferd sonst mit dem Kopf hinter der Senkrechten läuft, was auch als Rollkur bezeichnet wird. Dem Pferd wird ein Großteil der Sicht genommen und es hat Schmerzen. Wenn die Ausbinder zu lang sind, haben sie keinen „Zweck“ mehr und das Pferd kann in die Ausbinder treten, wenn es mal buckeln sollte.

Und für alle Leser, die noch nicht genug haben, haben wir eine kleine Übersicht, über zentrale Hilfsmittel beim Longieren, zusammengestellt und zentrale Fragen zum Longieren kurz und knapp für dich in einer Übersicht beantwortet.

Longieren: Welche Hilfsmittel gibt es und wozu sind sie gut?

Longierbrille:

  • Sie wird an beiden Gebissringen des Pferdes befestigt und läuft in der Mitte zusammen, wo die Longe dran befestigt wird. So muss die Longe nicht immer gewechselt werden, wenn man die Hand wechselt.


Longiergurt:

  • Der Longiergurt wird ähnlich wie der Gurt des Sattels um den Bauch des Pferdes geschnallt. An den Ringen des Longiergurts werden die Ausbinder Er dient in erster Linie der Befestigung der Ausbinder. Er wird vor allem beim Longieren mit Ausbindern und der Longierhilfe gebraucht.


Ausbinder:

  • Die Ausbinder werden am Longiergurt unter dem Bauch des Pferdes befestigt. Von dort werden sie zwischen den Vorderbeinen des Pferdes hindurch und anschließend durch die Gebissringe geführt. Die Enden werden seitlich am Longiergurt geschnallt. Die Ausbinder bewirken, dass das Pferd in Anlehnung läuft. Das dient zum Aufbau, sowie der Stärkung der Halsmuskulatur.


Longierhilfe:

  • Die Longierhilfe ist vergleichbar mit einem Seil, was über den Rücken des Pferdes gelegt wird und von dort aus zwischen den Vorderbeinen des Pferdes hindurchläuft. Am Ende wird es an den Gebissringen befestigt. Ähnlich wie bei den Ausbindern wird hiermit die Wirkung erzielt, dass das Pferd in Anlehnung läuft und den Kopf fallen lässt. Jedoch läuft das Pferd hiermit eher in einer Vorwärts-Abwärts-Haltung. Diese Haltung bewirkt das Aufwölben des Rückens, sowie den Aufbau der Rückenmuskulatur.


Körperband:

  • Das Körperband ist ein Gummiband, das auf der einen Seite des Longiergurtes eingehakt, um die Hinterhand des Pferdes gelegt und an der anderen Seite befestigt wird. Es dient zur Unterstützung und Aktivierung der Hinterhand des Pferdes.


Doppellonge:

  • Die Doppellonge besteht, wie man sich beim Namen vielleicht schon denken kann, im Gegensatz zur normalen Longe aus zwei Seilen/Longen. Die eine wird ganz normal am inneren Gebissring befestigt und läuft von dort aus über einen Ring des Longiergurtes zur Hand des Longenführers. Die andere Longe wird am äußeren Gebissring des Pferdes befestigt, dann durch einen Ring des Longiergurtes geführt und läuft von dort aus entweder über den Rücken oder um die Hinterhand des Pferdes zur Hand des Longenführers. Die Doppellonge hat die Wirkung, dass das Pferd am äußeren Zügel eingegrenzt werden kann. Der Longenführer kann also mit der Longe ähnlich wie mit den Zügeln


Longierpeitsche:

  • Die Longierpeitsche ist eine verlängerte Gerte, mit einer Schnur am Ende. Sie dient dazu, das Pferd anzutreiben.

Fragen & Antworten zum Longieren eines Pferdes

  • Warum longiere ich mein Pferd?

Longieren hat viele Gründe. Vor allem dient es jedoch der Gymnastizierung und bringt Abwechslung in den Alltag.

  • Wie lange sollte man longieren?

Wenn das Longieren mehr als nur der reinen Bewegung dienen soll, muss man sich Zeit nehmen, um gemeinsam mit dem Pferd seine Ziele zu erreichen. Man kann mit Hilfsmitteln longieren. Dazu sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen. Man kann mit ca. 15 Minuten für das Aufwärmen, 30-40 Minuten für die richtige Arbeit und wieder 15 Minuten für das Trockenführen rechnen.

  • Wie oft sollte man longieren?

Im Grunde genommen kann man so oft longieren, wie man möchte, da es eine gute Abwechslung zum Reiten bietet. Bei Jungpferden sollte man jedoch darauf achten, dass man sie nicht zu oft longiert, um sie nicht zu überfordern. Aber auch bei Pferden mit bekannten Problemen in den Beinen (zum Beispiel Arthrose) sollte man das Longieren auf maximal einmal in der Woche beschränken.

  • Wie sollte ich am besten longieren?

Man sollte sich auf keinen Fall zu viel vornehmen. Wenn man also weiß, dass man weniger Zeit hat, sollte man sich weniger vornehmen und beispielsweise eher die Longierhilfe benutzen, anstatt das Pferd komplett auszubinden. Zeit und Ruhe sind am aller wichtigsten.

  • Wo sollte ich am besten longieren?

Wo man longiert, spielt eigentlich keine Rolle. Allerdings gibt es ein paar Grundvoraussetzungen, die bestenfalls erfüllt sein sollten. Man sollte genügend Platz haben, damit das Pferd nicht auf zu kleinen Kreisen laufen muss. Dazu kommt, dass es nicht so viele äußere Einflüsse geben sollte, damit das Pferd nicht so leicht abgelenkt wird. Ob man dabei in der Halle ist, auf dem Außenplatz oder auf dem Longierzirkel arbeitet, ist nicht so wichtig.

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Euer RIDAYS-Team

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