Parelli

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Parelli, auch Parelli Natural Horsemanship genannt, beschreibt die Arbeit mit dem Pferd, bei welcher in erster Linie der Mensch weitergebildet wird, um sein Pferd besser verstehen zu können. 

Das Ausbildungsprogramm Parelli wurde 1981 von Pat Parelli gegründet.  Zusammen mit seiner Frau Linda Parelli hat er sein Ausbildungsprogramm für Mensch und Pferd in den vergangenen Jahren so weiterentwickelt und verbessert, dass es heute als eine der führenden Ausbildungen gesehen wird. 

Parelli ermöglicht es jedem Pferdeliebhaber, wirklich exzellente Resultate mit Pferden zu erreichen.“ – Pat Parelli

Parelli zählt demnach nicht als eine eigene Reitart, sondern wird vielmehr als eine Grundausbildung für Mensch und Pferd gesehen. Diese beruht sowohl auf der gegenseitigen Kommunikation als auch auf Respekt und Vertrauen.

Dabei ist es völlig egal, welchen Reitstil man pflegt, denn man erlangt neues Wissen über das natürliche Verhalten seines Pferdes und erlernt, dieses im alltäglichen Umgang mit seinem Vierbeiner anzuwenden. Dadurch können dann später auch Erfolge in anderen Bereichen wie beispielsweise der Dressur oder dem Springen erzielt werden. 

Welches Equipment benötigt man fürs Parelli?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass viele vorgeschlagene Produkte nicht obligatorisch und weniger essenziell sind.

Was jedoch auf jeden Fall vorhanden sein sollte, ist ein sogenanntes Knotenhalfter sowie ein Bodenarbeitsseil, aber auch ein Parelli Stick

Alles, was darüber hinausgeht, kann selbstverständlich gekauft werden, ist aber nicht vonnöten. Dazu zählen Artikel wie ein großer Ball für die Pferde, aber auch die sogenannten Parelli Pads etc.

Was jedoch sehr sinnvoll ist, ist ein Parelli Buch, in welchem die Ausbildung einmal ausführlich erklärt wird. 

Wie funktioniert Parelli?

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass beim Parelli die sogenannten sieben Spiele gespielt werden. Diese Spiele beruhen darauf, wie Pferde unter sich in freier Natur spielen, und werden als Grundlage für die weitere Arbeit gesehen.

Dabei gelten die ersten drei Spiele als Grundspiele und beziehen sich auf den Aufbau von Vertrauen und Akzeptanz zwischen dir und deinem Pferd. 

Die weiteren vier Spiele werden als zweckmäßige Spiele gesehen und gelten der Förderung der Kommunikation zwischen dir und deinem Vierbeiner. 

1. Das Freundschafts-Spiel:

Hierbei geht es darum, dass dein Pferd lernt, sich in deiner Nähe wohlzufühlen. Dazu ist es wichtig, die Zeichen deines Pferdes zu verstehen. Wenn es also zum Beispiel zurückweicht, wenn du es berühren willst, dränge es nicht und gib ihm die Zeit, die es braucht. Vielleicht ist es hier zunächst angebracht, sich schlichtweg einfach in seiner Nähe aufzuhalten.

2. Das Stachelschwein-Spiel:

Bei diesem Spiel lernt das Pferd, auf Druck zu reagieren und diesem zu weichen. Dazu kannst du zum Beispiel deine Hand an die Schulter deines Pferdes legen und dort leichten Druck ausüben. Diesen Druck kannst du – falls dein Pferd bei leichtem Druck nicht reagiert – phasenweise erhöhen, bis es weicht. Dabei ist jedoch enorm wichtig, dass dieser Druck unter keinen Umständen in einem Schlagen oder Hauen endet! 

Wenn dein Pferd dir schließlich weicht, wird der Druck sofort entfernt.

3. Das Fahr-Spiel:

Das Fahr-Spiel ist mehr oder weniger eine Weiterführung des Stachelschwein-Spiels. Hierbei wird anstatt mit der Hand mit dem Parelli-Stick der Druck in Form von klopfenden, rhythmischen Bewegungen ausgeführt, um das Pferd beispielsweise zum Seitwärtsgang oder zu einer Hinterhandwendung zu bewegen.

4. Das Yo-Yo-Spiel:

Dieses Spiel lässt sich ebenfalls in vier Phasen unterteilen. Zunächst wird das Pferd mit steigerndem Druck (je nach Reaktion des Pferdes) zurückgeschickt und anschließend durch Verkürzung des Seils zu sich zurückgeholt. Hierbei spielt die zuerst dominante, dann einladende Körpersprache des Menschen eine sehr große Rolle.

5. Das Zirkel-Spiel:

Beim Zirkel-Spiel wird das Pferd zunächst durch die Körpersprache auf einen Kreis mit konstant bleibendem Radius geschickt. In diesem Kreis kann es anschließend selbst über die Geschwindigkeit – sprich die Gangart –entscheiden. Während das Pferd sich in diesem Kreis bewegt, bleibt die Körpersprache und die Mimik des Menschen neutral. Möchte man das Pferd wieder zu sich holen, wird die gleiche Vorgehensweise wie beim Yo-Yo-Spiel angewendet. 

6. Das Seitwärts-Spiel:

Bei diesem Spiel geht es darum, das Pferd durch Bewegungen des Parelli-Sticks auf Höhe der Hinterhand des Pferdes zur Seite weichen zu lassen. Hierfür kann es zunächst hilfreich sein, das Pferd mit dem Kopf an eine Wand oder in eine Ecke zu stellen.

7. Das Engpass-Spiel:

Das Engpass-Spiel befasst sich damit, das Pferd an das Hindurchgehen durch enge Räume oder zwei Hindernisse zu gewöhnen. Hierbei ist es wichtig, dass die zwei Hindernisse zu Beginn der Übung weiter auseinander stehen. So kann man den Abstand bei gelungener Übung Stück für Stück verkleinern und erreicht so das erwünschte Ziel. 

Diese Parelli-Spiele sollten jedoch nicht nur einmal gespielt werden, sondern bei der Arbeit mit dem Pferd regelmäßig wiederholt werden, da so das Vertrauen nicht nur aufgebaut, sondern zunehmend gestärkt werden kann. 

Parelli - Veranstaltungen und Seminare

Eine schöne und vor allem auch lehrreiche Erfahrung kann es sein, Lehrgänge oder Seminare zum Thema Parelli Natural Horsemanship zu besuchen. 

Darunter fallen zum Beispiel Infoveranstaltungen, bei denen über das Thema Parelli erzählt wird, aber auch ganze „Parelli-Tage“, bei denen man selbst mit seinem eigenen Pferd teilnehmen und unter direkter Anleitung üben kann. 

So etwas lässt sich beispielsweise wunderbar mit einem Reiturlaub zusammen mit seinem eigenen Pferd verbinden. 😉

Aber nicht nur bei Lehrgängen oder Seminaren, sondern auch bei Messen, wie beispielsweise der Equitana, kann man dem Thema Parelli näherkommen. 

Hier wird meist an einem beispielhaften Paar, bestehend aus Pferd und Reiter, erklärt, wie Parelli funktioniert. Dafür nehmen die beiden an einer Unterrichtseinheit eines Parelli Instruktors teil, welche von den Zuschauern live mitverfolgt werden kann. 

Auch diese Veranstaltungen, wie beispielsweise die Equitana, lassen sich wunderbar mit einem Reiturlaub verknüpfen.

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