Meine Reitabzeichen habe ich auf meinem eigenen Pferd abgelegt. Das hatte so seine Vor- und Nachteile. Trotzdem bin ich sehr glücklich darüber, dass ich meine Erfahrung mit Zalino teilen konnte. Bei uns am Stall konnte man seine Reitabzeichen zusammen mit einem Lehrgang machen. In diesem Rahmen habe ich das Reitabzeichen 5 und den Basispass gemacht. Gemeinsam mit den anderen TeilnehmerInnen hatte ich Spring-, Dressur- und Theoriestunden zur Vorbereitung auf die Prüfung. Das war eine wunderbare Zeit, aber wie das so ist, wenn man sich in etwas verbessern will, gab es auch die ein oder andere Durststrecke.
Das Reitabzeichen 5 besteht aus einer Dressurreiterprüfung der Klasse E, einer Stilspringprüfung der Klasse E, Bodenarbeit und Stationsprüfungen, bei denen auch die Kenntnisse zum Einstieg in den Turniersport, zur Unfallverhütung und zur allgemeinen Reitlehre geprüft werden. Bei dem RA5 ging es bei mir leider gleich mit einer kleinen Durststrecke los. Anfangs bereitete mir das Springen einige Probleme. Das lag vor allem auch daran, dass mein Pferd kein ausgebildetes Springpferd ist – so viel zu den Nachteilen. Aber Zalino und ich haben uns da durchgekämpft. Ich entschied mich, zu den vorgegebenen Unterrichtseinheiten noch zusätzliche Springstunden zu nehmen. Irgendwann machte es dann auch endlich Klick und Zalino und ich flogen quasi über die Hindernisse. Währenddessen übte ich nebenbei mit der Gruppe für die Theorie. In den meisten Ställen, die ein Reitabzeichen mit einem Lehrgang anbieten, lernt man alles zusammen in einer Gruppe. Das macht vor allem Spaß und hat dazu den Vorteil, dass man sich gegenseitig helfen und unterstützen kann – schließlich hatte nicht nur ich die ein oder andere Schwierigkeit auf dem Weg zur Prüfung.
Meine Gruppe ist mir sehr ans Herz gewachsen und aus den gemeinsamen Erfahrungen sind schöne Freundschaften entstanden. Vor der Prüfung haben wir gemeinsam unsere Pferde fertig gemacht. Alle waren ein wenig nervös. Vor einer Prüfung muss man sein Pferd nicht nur Putzen, sondern auch die Mähne des Pferdes ordnungsgemäß einflechten, genau wie bei Turnieren. Auch das Sattelzeug muss geputzt werden. Bei der Prüfung selbst haben wir alle Turnierbekleidung getragen. Meistens wird vorher in einer anderen Halle oder auf dem Außenplatz abgeritten. Nach dem Abreiten geht es entweder alleine oder zu zweit in die Prüfung. Ich bin die Prüfung alleine geritten. Die Prüfungen waren nach den unterschiedlichen Reitabzeichen unterteilt. Gestartet wurde bei uns mit den Dressurprüfungen der Klasse E, dann A und anschließend dann immer eine Klasse höher. Ich war zwar direkt in der ersten Gruppe, musste aber relativ lange warten. Das war die aufregendste Zeit, da es „kein Zurück mehr gab“ und die Nervosität stieg.
Nachdem der erste Prüfungsteil dann absolviert war, wurde die Halle für die nächste Prüfung umgebaut. Der Springparcours wurde aufgebaut. Nach den beiden praktischen Teilen wurde die Theorie abgenommen. Das erfolgt in der Regel auch zusammen mit einem Teil der Gruppe (die Personen, die das gleiche Abzeichen machen). So war das auch bei uns. Zwischen den einzelnen Prüfungsteilen haben wir Pause gemacht, gemeinsam gegessen und uns schonmal auf die nächste Prüfung vorbereitet. Als alle ihre Prüfungen absolviert hatten, haben die, die ihre Prüfungen bestanden haben, ihr Abzeichen verliehen bekommen. Bei unseren Prüfungen haben zum Glück alle bestanden.