» Blog » Reiten im Herbst
Heute haben wir einen Beitrag von unserer Bloggerin Lucia für euch. Vielleicht kennt ihr Lucia schon aus ihren anderen Blogbeiträgen zu den Reitabzeichen oder zum Beispiel zu ihrem Oldenburger Zalino. Jetzt geht es um das Thema Reiten im Herbst und darum, was man im Herbst am besten mit seinem Pferd machen kann, wie man das Training verändern sollte und wie man sich und seinen Vierbeiner auf die kälteren Jahreszeiten vorbereiten kann.
Warum Lucia den Reitsport so liebt:
„Man arbeitet mit Tieren, die ihren eigenen Charakter haben. Kein Tag und kein Training ist wie das andere. Man freut sich über Erfolge, steckt Misserfolge weg und wächst gemeinsam mit seinem Pferd. Man übernimmt die Verantwortung für ein Lebewesen. Das sollte man nicht vergessen. Mein Lieblingsspruch ist: Reiten ist kein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung“.
Lucia
In den kälteren Jahreszeiten ändert sich die Pflege des Pferdes. Einige Veränderungen sind allgemein sinnvoll, andere hängen auch vom Pferd beziehungsweise seinem Besitzer ab. Viele Pferde werden bereits im Herbst, wenn der Fellwechsel beginnt, geschoren und eingedeckt. Das ist zwar für viele leichter, da die Pferde so nicht so ein dickes Winterfell bekommen und man sich das lange Trockenreiten und das aufwendige putzen sparen kann, aber nicht in allen Fällen sinnvoll, da viele Pferde gar nicht so viel Fell bekommen. Diese Vorbereitung ist vor allem bei Sportpferden üblich bzw. auch sinnvoll.
Grundsätzlich gibt es einige Aspekte, die ich jedem ans Herz legen möchte. Dazu zählt zum Beispiel das Duschen des Pferdes. Hierauf sollte im Herbst und Winter definitiv verzichtete werden, da sich die Pferde viel leichter erkälten können. Das Waschen bzw. Abspritzen der Beine hingegen ist jedoch sinnvoll, da die Paddocks und Wiesen im Herbst matschiger werden und maukeanfällige Pferde viel schneller erkranken können, wenn nicht auf die richtige Pflege geachtet wird.
Beim Reiten im Herbst und Winter gilt ebenso, dass man mehr Zeit zum Warm- und Trockenreiten einplanen sollte, da es bei Pferden in der kälteren Jahreszeit länger braucht, bis die Muskeln aufgewärmt sind und es nach dem Training länger dauert, bis der Schweiß getrocknet ist. Sinnvoll ist es Abschwitzdecken zu nutzen, die nach dem Reiten helfen, den Schweiß zu trocknen und das Pferd warm zu halten. Bevor man jedoch den Stall verlässt, sollte man die Abschwitzdecke gegen eine Stall- bzw. Regendecke tauschen. Diese Decken gibt es mit und ohne Fütterung, je nachdem, wie kalt es ist und ob das Pferd geschoren ist oder nicht.
Aber nicht nur das Pferd sollte auf den Herbst vorbereitet sein. Auch für Reiter habe ich den ein oder anderen Tipp. Ich persönlich bereite mich immer mehr als nötig auf den Herbst und die kälteren Jahreszeiten vor – falls ihr auch zu den Frostbeulen gehört, kann ich euch das nur „wärmstens“ empfehlen.😉 Aber auch wetterfestere Reiter sollten sich etwas auf den Herbst vorbereiten, denn gerade beim Reiten im Herbst und Winter hat man sich schnell eine Erkältung eingefangen.
Sobald es etwas kälter wird fange ich an, meine Winterklamotten zusammenzusuchen – auch wenn es noch nicht so kalt ist, dass ich sie brauche. Winterjacken, Funktionskleidung, Schals und Stirnbänder dürfen nicht fehlen. So fällt rechtzeitig auf, wenn etwas fehlt, das man noch kaufen sollte, bevor es so richtig kalt wird. Und ehrlich gesagt kann ich im Herbst den vielen schönen Sachen in Reitsportgeschäften ohnehin nicht widerstehen und lege mir auch einmal das ein oder andere Teil zu, das ich eigentlich nicht brauche (was man sich nicht zum Vorbild nehmen sollte).
Und noch ein paar Tipps
Mein letzter Tipp sind definitiv Taschenwärmer. Einfach in die Taschen stecken und ab und an die Hände aufwärmen – wenn man ein bisschen Glück hat friert dann nur der ein oder andere Finger ab 😉
Im Herbst und Winter ist das Ausreiten nicht mehr so leicht, wie in wärmeren Jahreszeiten. Deshalb werden die Reithallen immer voller. Nutzt die letzten angenehmen Tage im Herbst noch unbedingt für Ausritte. Meiner Meinung nach sind die wenigen Ausritte zu dieser Jahreszeit die allerschönsten, weil der ganze Wald in bunten Farben leuchtet. Wer also die Möglichkeiten dazu hat, sollte diese auf jeden Fall nutzen. So schafft man es dann vielleicht auch, den Hallenkoller noch ein bisschen vor sich herzuschieben.
An so manchen Tagen ist das Reiten in der Halle aber definitiv sinnvoller und sicherer, denn man sollte keinesfalls bei besonders schlechten Wetterbedingungen oder gar Gewitter mit dem Pferd im Wald unterwegs sein, da das Unfallrisiko dort viel zu hoch wäre. Deshalb ist auch den Reitern, die die Halle sonst eher meiden, eine Trainingseinheit unter einem Dach und in Sicherheit zu empfehlen. Dann heißt es einfach Augen zu und durch. Und wenn die Halle mal wieder viel zu voll ist – Ruhe bewahren und den Stress nie am Pferd auslassen, denn die wären wahrscheinlich ohnehin am liebsten in Ruhe auf der Wiese.
Habt ihr Fragen oder weitere Tipps? Dann schreibt uns doch auf Instagram. 😉
Eure Lucia