Friesen sind bei vielen Reitern und Nicht-Reitern als die Vorzeige-Pferderasse bekannt. Die großen schwarzen Tiere wiegen um die 400-700 kg und haben meistens ein Stockmaß zwischen 150 und 177 cm. Bei Friesen gibt es aber auch Variationen im Aussehen und Körperbau. Sie zählen zu den Warmblütern, haben aber deutliche Kaltbluteigenschaften.
Der Friese ist eine der ältesten Pferderassen Europas. Wie der Name vermuten lässt, stammt die Pferderasse aus Friesland und ist ursprünglich eine niederländische Pferderasse. Die Geschichte des Friesens geht bis auf 16. und 17. Jahrhundert zurück. Durch die Besetzung der Niederlande durch Spanien kam es zu Kreuzungen zwischen den edlen Andalusischen Pferden und friesischen Bauernpferden. Deshalb gelten die schwarzen Riesen nicht als Kaltblüter, sondern als Warmblüter. Im 19. Jahrhundert galt die Rasse als vom Aussterben bedroht. Zum Erhalt der Rasse bauten die Niederländer im 20. Jahrhundert eine Reinzucht auf. Dadurch kamen die Friesenpferde auch zu ihrer einheitlichen Farbe, obwohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Hälfte der Pferde braunes Fell hatte.
Der Friese ist heute in über 50 Ländern der Welt bekannt. Vor allem wird er aber in Europa gezüchtet.
Jeder, der schonmal etwas mit Pferden zu tun hatte, ist in der Lage, einen Friesen sofort zu erkennen. Dies liegt vor allem an seinem Körperbau und seinem edlen Erscheinungsbild. Friesen sind stämmige, große Pferde, mit einem breiten, hoch angesetzten Hals und einer gut bemuskelten Hinterhand. Die Vorhand, also die Schulter und der Hals des Friesen, sind bei den meisten Pferden ebenso gut bemuskelt. Meist haben sie einen breiten Rücken. Der Friese kommt heute fast nur noch als Rappe, also mit schwarzem Fell vor. Andere Fellfarben und Abzeichen sind in der Friesenzucht nicht gewünscht. Ein Stern auf der Stirn wird geduldet. Charakteristisch für den Friesen ist zudem sein Fesselbehang an den Beinen. Dieser, aber auch seine lange Mähne und sein dichter Schweif, verleiht ihm in manchen Regionen die Bezeichnung als Langhaarpferd.
Der Friese kann als ein richtiges „Verlasspferd“ bezeichnet werden. Die meisten Pferde dieser Rasse sind sehr ausgeglichen und genügsam. Trotz seiner enormen Kraft ist der Friese sehr sanft, zuverlässig und geduldig im Umgang mit Menschen. Außerdem verfügen Friesen häufig über enormes Talent in verschiedenen Bereichen.
Trotz der vielseitigen Einsetzbarkeit des Friesens findet die Rasse häufig zur Dressur zurück. Das liegt vor allem an seinen raumgreifenden, schwungvollen Bewegungen und Grundgangarten. Diese kombiniert mit seinem Talent zur Hohen Schule machen ihn zu einem allseits beliebten Dressur- und Showpferd. Hierbei handelt es sich aber meist um die klassische Dressur, da der Friese für die Dressur im Turniersport eher weniger geeignet ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Bewegungen der Friesen nicht mit denen eines warmblütigen Dressurpferdes übereinstimmen. Aufgrund seiner Ausgeglichenheit ist der Friese auch häufig als Kutschpferd zu finden. Sein Einsatz hängt hauptsächlich von seinem Körperbau ab. So werden kräftigere Friesen eher als Kutschpferde eingesetzt und schmalere Tiere eher im Reitsport.
Im Reiturlaub ist der Friese vor allem im Barock Reiten, also an Hofreitschulen, zu finden. Trotzdem werden kleinere Friesenpferde aufgrund ihres ausgeglichenen Wesens oftmals in anderen Reitschulen als Anfängerpferde verwendet. Wenn es auf dem Hof, auf dem du Urlaub machst, Friesen gibt, eignen sie sich sowohl für Anfänger als auch fortgeschrittene Reiter.
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