Pferde bei Hitze
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Das Norwegische Fjordpferd, auch bekannt als Norweger oder nur Fjordpferd, stammt aus der Region Vestland im Westen Norwegens. Der Norweger ist ein Robustpony, welches der felsigen und rauen Landschaft Skandinaviens angepasst ist und früher in dieser Landschaft als Nutztier eingesetzt wurde. Seine hellbraune Falbenfarbe und die unverwechselbare Mähne geben ihm sein typisches Aussehen. Es zeigen sich aber auch viele weitere Farbeinschläge, jedoch alle für den Norweger typisch ausschließlich im Falbenbereich. Er erreicht ein Stockmaß von 135-150 cm und wiegt um die 300-400 kg.
Die Geschichte des Norwegers geht bis zu den Wikingern Skandinaviens zurück und ist noch sehr ursprünglich. Die genaue Genetik ist bisher nicht entschlüsselt worden, jedoch geht man von einer Kreuzung der Wikingerpferde mit keltischen Rassen aus England und Irland aus. Sie besitzen auch eine auffällige Ähnlichkeit mit den Przewalski Wildpferden aus der Mongolei, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass die ersten Wikingerpferde asiatische Wildpferde waren. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde versucht, den Norweger in einer organisierten Form zu züchten und durch Einkreuzungen von norwegischen Dölepferden größer und stärker zu machen. Es kam jedoch zu ungewollten Charakterzügen und das Fjordpferd verlor an seinen Kernzügen, wie Gelassenheit und Arbeitswillen. Daher wurde das Einkreuzen wieder eingestellt und seine vorherige Zuchtform weiterverfolgt.
Das Norwegische Fjordpferd diente in der kargen und steinigen Fjordlandschaft Skandinaviens als Arbeits- und Zugpferd, sowie als zuverlässiges Transportpferd im schwierigen Gelände. Seine Trittsicherheit macht es auch heutzutage zu einem geschätzten Partner im Freizeitreiten aber auch im sportlichen Bereich. Der Norweger ist ein echter Allrounder und kann sogar hier und da im Dressur- und Springreiten angetroffen werden. Im Fahrsport wird der Norweger aufgrund der Zugkraft und Wendigkeit ebenfalls gerne eingesetzt und ebenso findet man ihn auch aufgrund seiner freundlichen Art häufig als Reit- und Therapiepferd.
Der Norweger besitzt optisch einen deutlichen Wildpferdeinschlag, der sich in der rassetypischen unverwechselbaren hellen Mähne mit einem dunklen Aalstrich zeigt, welcher sich vom Hals bis über den Rücken zum Schweif zieht. Häufig wird die Mähne traditionell zu einer Stehmähne geschnitten. Dazu besitzt der Norweger mal mehr oder weniger ausgeprägte Zebrastreifen an den Beinen. Weiße Zeichnungen am Kopf sind nicht gewünscht und werden maximal als kleiner weißer Stern bei Stuten akzeptiert. Generell sind alle Norweger Falben, die aber unterschiedliche Tönungen besitzen können. Charakteristisch ist zudem die helle Mundpartie, die man als Mehl- oder Milchmaul bezeichnet.
Norwegische Fjordpferde verbindet eine enorme optische Ähnlichkeit untereinander, was auf ihre Zuchtgeschichte zurückzuführen ist, die auf einen Hengst und dessen drei Hauptlinienhengste beruht. Der Norweger ist kräftig gebaut, hat meist einen kurzen muskulösen Rücken mit einer starken Lendenpartie, eine breite Brust mit einem kräftigen Hals und gewölbter Oberlinie. Der Kopf des Norwegers ist eher klein, an der Stirn breit und er besitzt kleine spitzzulaufende Ohren. Zum Winter hin bekommt diese Rasse ein so dichtes Fell, dass sie dem Wetter draußen ohne Weiteres trotzen kann. Alles in allem handelt es sich um ein sehr robustes, langlebiges Pferd, welches wenig anfällig für Krankheiten ist. Im Schnitt werden die Fjordpferde um die 30 Jahre alt.
Das Norwegische Fjordpferd ist generell bekannt für sein ausgeglichenes, charakterstarkes Gemüt. Dabei zeigt es sich aufmerksam, interessiert und sehr geduldig. Das Fjordpferd zählt zu den sehr ausdauernden und leistungswilligen Pferderassen mit gesundem Selbstbewusstsein. Natürlich gilt auch hier, dass jedes Tier seinen eignen Charakter besitzt, aber die freundliche menschenzugewandte Art der Rasse ist klar eine der Kerneigenschaften.
Dieser Allrounder ist, wie schon angedeutet, in vielen Bereichen des Pferdesports zu finden. Ursprünglich als Arbeitspferd vorgesehen, ist der Norweger mit seiner Zugkraft heutzutage hauptsächlich im Gebiet des Freizeitreitens und Freizeitfahrens zu Hause. Seine Ausdauer macht ihn zu einem treuen Begleiter auf Distanz- und Wanderritten. Und seine Wendigkeit und die Trittsicherheit führt den Norweger zudem in den Dressurbereich und an die Vielseitigkeitsdisziplinen. Aber auch Kinder und Einsteiger erfreuen sich an der freundlichen und leicht zu händelnden Art, weswegen der Norweger auch im Therapeutischen Reiten zum Einsatz kommt. Auch wenn Rekordsprünge nicht zwingend zu erwarten sind, hat sich das Fjordpferd im Dressur- und Springreiten bereits bewiesen.
Für den Reiturlaub hat man mit dem Norwegischen Fjordpferd einen äußerst zuverlässigen und ausgeglichenen Partner an seiner Seite gefunden. Dieses Familienpferd ist mit seinen vielfältigen Eigenschaften für Kinder und Erwachsene geeignet und kommt auch im unebenen Gelände sehr gut zurecht. Hierbei helfen ihm seine Selbstsicherheit und Gelassenheit auch schwierige Situationen zu meistern. Rundum ein treuer Begleiter, mit dem man durch dick und dünn gehen kann.
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